Movember Skandal
Die EHL hilft. Wie? Na zum Beispiel werden mit unserem Beitrag, jede Woche Bierbrauereien vor dem Konkurs gerettet. Um unser soziales Engagement zu intensivieren, beschloss der Präsident noch mehr zu tun. Für November war wieder der „Mo-Grow“ angesagt um Spenden zu sammeln, um damit Programme für das Gesundheitsbewusstsein von Männern zu unterstützen und um Hoden- und Prostatakrebs besser zu erforschen. Eigens dafür entwarfen wir ein Bild mit Mo, welches auf einem Werbedisplay erscheinen sollte. Mit dem Gefühl etwas Richtiges und Gutes zu tun, reichte der Präsident sein Projekt beim Rathaus ein.
Es folgte ein Telefonat mit dem Büro von Wiens Witze-Bürgermeisterin Vassila Kuh. Der Präsident, als Charmeur bekannt, lobte die guten Taten und stellte das EHL-Projekt vor. „Ich möchte mich herzlich für die letzten Großinvestitionen der Stadt bedanken. Etwa der Umbau der jetzt niveaugleichen Mariahilfer Straße. Oder die rote Bepinselung einiger Abschnitte, und nicht zu vergessen die Begegnungszone. Das alles war ja schon wirklich notwendig und die Kosten von 25. Mio. € dafür sind gerechtfertigt. Was aber noch fehlt, ist unser EHL-Movember Werbeplakat auf einem der vielen LCD-Werbedisplays entlang der Mariahilfer Straße.“ Die Frau am Telefon meinte: „Wir haben uns das angesehen, aber na wirklich net. Da kriegt man ja Angst – vor dem Schnauzer.“
Leicht ungehalten wagte der Präsident einen weiteren Versuch. „Es muss ja nicht unbedingt die Ma-Hü sein. Wie wäre es mit Ihrem anderen Prestigeprojekt der Wientalterrasse. Auch hier mein Lob. Das hat jeder Wiener gebraucht, neue Sitzgelegenheiten, neues Grün und kostenloses WLAN. Pflanztröge, Holzboden, Holzbänke zum Sitzen und Effektbeleuchtungen auf 1000 Quadratmetern. Auch hier sind die Kosten von 4,3 Mio. € gut angelegt. Und die Aussicht – ein Traum: Vor Dir die linke Wienzeile, unter Dir fährt die U-Bahn und der Blick auf den Wienfluss raubt einem den Atem. Wie wäre es hier mit einem Movember Display?“ Die Dame sagte leicht verlegen: „Ich muss Ihnen gestehen, das wir die Terrasse nach 2 Monaten wieder sperren mussten. Der Holzboden wird im Winter so feucht, das es alle auf die Pap’n haut. Also auch hier – nein.“
Sehr wütend und angefressen ließ der Präsident seiner Frustration freien Lauf: „Aber das Gfrieß Ihrer Chefin darf vor den Wahlen, riesengroß von einem Gebäude an der Wienzeile hängen. Unser Movember-Model ist um einiges fescher.“ Wie man sich denken kann, war es das dann mit unserem Movember-Projekt. Aber der Präsident gibt sich nicht so leicht geschlagen und wird im neuen Jahr einen erneuten Versuch wagen.
Die Moral von der Geschicht – einen Mo rasiert man nicht.